Gereuter (von Hans M. Tuschar)
   

Die Grundherrschaft Hollenburg übte über viele Jahrhunderte die weltliche Macht über die Menschen in Bleiberg aus. Ursprünglich eine Schenkung an das Kloster Viktring, waren die Ländereien und die dort lebenden Menschen bald im Kauf oder Tausch an die Herrschaft Hollenburg gekommen. Eines der Ämter war ursprüngich das Amt der Gereuter in Bleiberg und in Zell, welches sich teilte, so dass vier Ämter entstanden, nämlich das

Schlossamt nördlich der Drau, das
Amt an der Strau im Boden des Rosentales, das
Amt der Gereuter in Zell und und das
Amt der Gereuter in Bleiberg im Gebirge

Dieses umfasste neben dem Bodental, dem Bleiberger Graben und dem Loibltal auch die Siedlung am Rabenberg und das hintere Bärental, welches damals "Hinterm Gupf" hieß.


Karte des Landgerichtes Hollenburg

am Beginn der Neuzeit

Grenzen der heutigen Stadtgemeinde Ferlach





Namensliste 1490

Die älteste namentliche Aufzeichnung der Gereuter in Bleiberg stammt aus dem Jahre 1490, wurde vom damaligen Burggrafen Gandolf von Khünegg angelegt und diente als Abgabenliste. Neben den abgagepflichtigen Leibeigenen der Herrschaft Hollenburg sind dort auch städtische Ratsbürger die in Bleiberg Besitz hatten, sowie ein Schweinsucher, ein Sagmeister, ein Mesner und der Abt von Viktring angeführt.

Einige wenige hatten damals schon einen Tauf- und einen Zunamen, die meisten aber hatten nur einen Taufnamen und wurden von der Herrschaft mit einem zusätzlichen Namen versehen, damit sie bei der Entrichtung ihres Zehentes und beim Leisten des Robots besser unterschieden werden konnten. So entstanden quasi als Ersatz für heutige Steuernummen die ersten Vulgonamen, welche später in die landläufige Umgangssprache übertragen wurden.

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